Der Stadtrundgang
durch Eschershausen

Station 7

Museum Raabe-Haus

Am 8. September 1831 wird Wilhelm Raabe als Sohn eines Gerichtsaktuars in diesem Haus an der Holzmindener Straße geboren, die seit 1906 „Raabestraße“ heißt. Raabes Geburtshaus wird 1828 von dem Zimmermeister Friedrich Wunderlich als zweistöckiges Fachwerkhaus mit einem rückwärtigen Wirtschaftstrakt errichtet. Wunderlich verkauft das Haus 1850 an den Schneidermeister Ferdinand Hartmann. Von ihm erwirbt es 1852 der Gerichtsregistrator August Rustenbach, der von 1854 bis 1879 Bürgermeister in Eschershausen ist. 1911 wird am Wilhelm-Raabes-Geburtshaus vom Verschönerungsverein eine kupferne Gedenktafel angebracht, die jedoch während des Ersten Weltkrieges als Metallspende wieder abgegeben werden muss. Anfang der 1920er Jahre lässt der Raabeverein dann eine neue Gedenktafel aus Dolomit am Raabehaus anbringen.

07-Raaabehaus

1912 ist das Haus in dem Besitz der Familie Lucé gelangt. Die Stadt Eschershausen kann 1972 das Gebäude, in dem bereits seit 1957 ein Raabe-Gedenkzimmer eingerichtet ist, erwerben. Dies und die Unterhaltung gelingt mit der Unterstützung der Raabegesellschaft sowie vieler Kulturgeschichtsfreunde. Zu Wilhelm Raabes 150. Geburtstag kann im Jahr 1981 mit der Förderung durch das Land Niedersachsen die Grundsanierung des gesamten Gebäudekomplexes unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erfolgen.

Am 6. September 1981 erfolgt die Übergabe des restaurierten Gebäudes als „Raabe-Gedenkstätte“ an die Öffentlichkeit. Aufgrund einer Nachlass-Stiftung Kurt Schmalhoffs aus Eschershausen zugunsten der Neugestaltung des Raabe-Hauses beschließt der Rat der Stadt 1998, das Haus zu renovieren. Das Museum wird völlig neu gestaltet. Die Neukonzeption des Museums Raabe-Haus entsteht in Verbindung mit dem Braunschweigischen Landesmuseum und der Raabe-Gesellschaft.

Im „Raabe-Haus“ wird auch Robert Rustenbach am 11. Januar 1854 geboren. Kurz vor seinem Tod (26. März 1909) schreibt Robert Rustenbach einen Aufsatz über das richtige “Raabe-Haus“. Robert Rustenbach war Landgerichtspräsident in Braunschweig und hat u.a. Aufsätze über den Gau Wikanavelde und die Häger und Hägergerichte im braunschweigischen Weserland veröffentlicht.