Station 22
Wickensen
Seit 1872 ist die Domäne Wickensen ein Ortsteil der Stadt Eschershausen. Vom „Amtshof Wickensen“, auf dem Plan aus dem Jahre 1767 umgeben von einem Wasser-Graben, steht heute noch das linke Gebäude, das Amtshaus, während das Gebäude rechts der dreiflügeligen Anlage um 1937 abgerissen wurde. Dieses Gebäude wird auf dem Lageplan aus dem 18. Jahrhundert bei STEINACKER als Gerichtsgebäude angegeben. Dort war somit das Gericht tätig, als Eschershausen noch Flecken war.
Um diesen Gebäudekomplex auf der linken Seite des Bildes war ein Graben, der aber schon seit längerer Zeit zugeschüttet ist.
Plan aus dem Jahre 1767
Nicht nur in heutiger Zeit suchen Menschen nach Schätzen. Für das 17. und 18. Jahrhundert gibt es eine dicke Akte im Staatsarchiv Wolfenbüttel über das Schatzgraben im Amt Wickensen. Gesucht wurde im Kloster Amelungsborn, auf der Homburg und dem Everstein aber auch in Wickensen.
Eine Schatzsuche in Wickensen im Jahre 1693 soll hier vorgestellt werden. In einem kleinen Aufsatz berichtete 1932 der Lehrer Koslowski aus Dielmissen: „Der Amtsmüller in Wickensen geht mit drei Fremden gemeinsam auf die Schatzsuche. Der Müller glaubte auch an den Schatz, der zu Wickensen vergraben sein sollte. Sie gehen des Abends um 10 Uhr nach dem früheren Jägerhause, der Müller auch mit, haben die Wünschelrute schlagen lassen, und dann haben sie an den Schatzort einen Stock gesteckt. Die Wünschelrute hat vierzig Mal geschlagen. Nun haben sie Lichter angesteckt und haben drei Stunden gegraben „auch wohl eine halbe Kerls-Tiefe“, wie die Akten sagen. Aber bald danach waren die Lichter ausgebrannt, trotzdem sie fleißig gebohrt hatten, fanden sie nichts und „auffe einmal hat es in den Büschen ein großes Geräusch gegeben“. Da sind die vier tapferen Helden abgezogen, denn mit bösen Geistern, und im Dunkeln, war ihnen der Aufenthalt nicht sonderlich angenehm. „Die drei Fremden aber sein ausgeblieben bis auf den heutigen Tag; obwohl sie wieder kommen und den Schatz heben wollten“.
Eine Postkarte vom Amtshaus