Station 14
Der Wehnbrunnen
Die Brunnengasse (bis 1918 Kontributionsgasse, weil dort der Steuereinnehmer wohnte) gehört zu den ältesten Straßen Eschershausens und erhält ihre Bezeichnung nach dem Wehnborn, der sich auf der Straße befindet. Zur Deckung des täglichen Trinkwasserbedarfs der Bevölkerung gibt es bis in das 20igste Jahrhundert öffentliche und private Brunnen, die zuletzt meist mit Pumpen (Zucken) versehen waren. Die letzten öffentlichen Brunnenpumpen in Eschershausen befanden sich in der Raabestraße vor dem Raabehaus, in der Ithstraße vor dem Tackeschen Haus, in der Driebe vor dem Haus Nr. 1 und in der Stadtbergstraße gegenüber der Kirche.
Nach dem Bau der ersten Wasserleitung im Jahr 1879 verschwinden die alten Brunnen aus dem Stadtbild, nur der Wehnborn bleibt noch bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts erhalten. Um 1950 erwähnt der Chronist Einecke die noch vorhandene starke Quelle in der Brunnengasse.
1993 lässt die Volksbank Eschershausen einen Brunnen nachbilden und an der Rückseite des Bankgebäudes errichten. Zuvor hatte die Volksbank eine Sandsteintafel an dem Gebäude anbringen lassen, deren Text auf den Ursprung Eschershausens hinweist:
„Dieser Born spendete schon den ersten Siedlern 891 in Astiereshusen klares Quellwasser.“
(Nach heutiger Erkenntnis ist die Jahreszahl 891 für Eschershausen nicht als gesichert anzusehen)
Mit dem Bau der Wasserleitung 1879 verlor er seine Bedeutung. Seit 1967 fließt sein Wasser unterirdisch der Lenne zu.