Station 20
Apotheke
Seit 1765 hatte Eschershausen eine Apotheke, die sich in diesem extra dafür gebauten Haus befand. Von 1794 bis 1863 war die Apotheke in anderen Gebäuden in Eschershausen untergebracht. Der Apotheker August Kubel verlegte die Apotheke wieder in das „Gründungsgebäude“ an der jetzigen Raabestraße. Der Sohn Ludwig Kubel (geb. 7.11.1859 in Eschershausen, gest. 4.8.1940 in Potsdam) veröffentlichte 1905 den Roman; „Die Apotheke zu Angerbeck“, der in der Apotheke zu Eschershausen spielt. Der Apotheker und das Magistratsmitglied Tobias Krusius im Roman ist sicherlich eine Anspielung auf den Apotheker Constantin Cruse, der von 1876 bis 1902 die Apotheke in Eschershausen führte. Ein kleiner Ausschnitt aus den 487 Seiten des Romans:
„…Er öffnete das große Schiebefenster, das die Offizin vom Hausflur trennte, und vor dem das Publikum seine Wünsche anzubringen hatte, und neigte sich weit über den Tresen vor, denn von der Kundschaft war nur wenig zu sehen. Ein wüster Büschel Flachshaar ragte eben über die Kante des Ladentisches, und ein Knirps legte aus schmieriger Pfote eine Scheidemünze hin. „For’n Dreier Lackritzen“ krähte es aus der Unterwelt. „Succus Liquiritiae, zehn Gran“, murmelte resigniert der alte Apotheker, holte die zur betreffenden Etikette gehörige Büchse und gab dem Bengel, ohne zu wiegen, einige Stücke des eingekochten Süßholzsaftes der Firma Giuseppo Grasso auf die begehrlich ausgestreckte Hand, die alsbald mit ihrem Eigentümer verschwand….“
Vielleicht hieß die Apotheke früher Rats- oder Marktapotheke, die sie zeitweilig am Marktplatz, gegenüber des damals noch vorhandenen Rathauses, stand. Zur Zeit des Apothekers Constantin Cruse (1876 – 1902) hatte sie den Namen „Adler-Apotheke“. Der Apotheker Helmut Kreyher ließ 1950 den Namen Salamander-Apotheke in das Handelsregister eintragen. Und der Feuersalamander diente als Wappentier. Eine Schuhfabrik hatte den Namen „Salamander“ aber schon schützen lassen, daher führt seit dem 11.3.1953 die Apotheke den Namen Raabe-Apotheke.